Sonntag, 6. April 2014

Schreibarbeit unter erschwerten Bedingungen

Kinder... manchmal bin ich sehr froh keine zu haben und die wenigen in meinem Umfeld auch immer nur für eine sehr kurze Zeit ertragen zu müssen. Sie sind sicher niedlich und bisweilen auch amüsant und liebenswert, aber sie zeigen auch immer wieder ihre anstrengenden Seiten... wenn sie beispielsweise, wie jetzt in diesem Augenblick, alle paar Minuten die Tür zum Schlafzimmer, in das ich mich zurückgezogen habe um trotz des unerwarteten Besuchs etwas schreiben zu können, öffnen, hereinkommen um Nonsens zu reden, den Raum wieder verlassen und die Tür geräuschvoll schließen. So habe ich in kürzester Zeit allerlei Wissenswertes erfahren, von dem ich gar nicht wusste, dass mir diese Informationen fehlen, während ich versuchen muss dem Kind genug Aufmerksamkeit zu geben um ab und zu zumindest ein zustimmendes Brummen als Partizipation an der recht einseitigen Konversation zustande zu bringen.

…......................

Faszinierend ist wieder einmal die Tatsache, dass die Eltern des Kindes sich ungefähr gar nicht für die Aktivitäten ihrer Nachkommenschaft interessieren. Anscheinend vermisst es auch niemand, bisher gab es zumindest keine Anzeichen dafür, dass jemand schaut, wo es steckt und was es tut. Vermutlich atmen die Erzeuger gerade unbewusst etwas auf, weil sie eine lange vermisste Ruhe empfinden, da ihr Kind sich nicht im gleichen Raum aufhält.

…......................

Natürlich bin ich auch wieder selbst schuld, könnte ich sie doch einfach raus schicken. Wenn man nicht einmal einer Vierjährigen sagen kann, dass sie stört und gehen soll, dann ist es offensichtlich nicht so weit her mit der Bestimmtheit. Andererseits muss man natürlich auch keine Energie in einen Konflikt investieren, der eigentlich nicht notwendig ist. Vermutlich wird ihr ohnehin gleich langweilig werden, so dass sie einen anderen Raum aufsucht, was das Problem dann löst. Die geringe Aufmerksamkeitsspanne und Wankelmütigkeit des Kindes sind wohl meine besten Verbündeten.

…......................

Tatsächlich ist es weitergezogen und marodiert nun durch andere Bereiche der Wohnung. Was bleibt sind eine Konstruktion aus Holzspielzeug auf dem Boden, der Wunsch nach einem Schlüssel fürs Schlafzimmer und die Gewissheit in absehbarer Zukunft keinen eignen Nachwuchs produzieren zu wollen.