Kinder... manchmal bin ich sehr froh
keine zu haben und die wenigen in meinem Umfeld auch immer nur für
eine sehr kurze Zeit ertragen zu müssen. Sie sind sicher niedlich
und bisweilen auch amüsant und liebenswert, aber sie zeigen auch
immer wieder ihre anstrengenden Seiten... wenn sie beispielsweise,
wie jetzt in diesem Augenblick, alle paar Minuten die Tür zum
Schlafzimmer, in das ich mich zurückgezogen habe um trotz des unerwarteten Besuchs etwas schreiben zu können, öffnen, hereinkommen um Nonsens zu reden, den Raum
wieder verlassen und die Tür geräuschvoll schließen. So habe ich
in kürzester Zeit allerlei Wissenswertes erfahren, von dem ich gar
nicht wusste, dass mir diese Informationen fehlen, während ich
versuchen muss dem Kind genug Aufmerksamkeit zu geben um ab und zu
zumindest ein zustimmendes Brummen als Partizipation an der recht
einseitigen Konversation zustande zu bringen.
…......................
Faszinierend ist wieder einmal die
Tatsache, dass die Eltern des Kindes sich ungefähr gar nicht für
die Aktivitäten ihrer Nachkommenschaft interessieren. Anscheinend
vermisst es auch niemand, bisher gab es zumindest keine Anzeichen
dafür, dass jemand schaut, wo es steckt und was es tut. Vermutlich
atmen die Erzeuger gerade unbewusst etwas auf, weil sie eine lange
vermisste Ruhe empfinden, da ihr Kind sich nicht im gleichen Raum
aufhält.
…......................
Natürlich bin ich auch wieder selbst
schuld, könnte ich sie doch einfach raus schicken. Wenn man nicht
einmal einer Vierjährigen sagen kann, dass sie stört und gehen
soll, dann ist es offensichtlich nicht so weit her mit der
Bestimmtheit. Andererseits muss man natürlich auch keine Energie in
einen Konflikt investieren, der eigentlich nicht notwendig ist.
Vermutlich wird ihr ohnehin gleich langweilig werden, so dass sie
einen anderen Raum aufsucht, was das Problem dann löst. Die geringe
Aufmerksamkeitsspanne und Wankelmütigkeit des Kindes sind wohl meine
besten Verbündeten.
…......................
Tatsächlich ist es weitergezogen und
marodiert nun durch andere Bereiche der Wohnung. Was bleibt sind eine
Konstruktion aus Holzspielzeug auf dem Boden, der Wunsch nach einem
Schlüssel fürs Schlafzimmer und die Gewissheit in absehbarer
Zukunft keinen eignen Nachwuchs produzieren zu wollen.