Ein melancholischer Tag. Warum nur? Die
Sonne scheint, endlich, nach so vielen grauen und nassen Tagen. Die
letzte Zeit war gut und abwechslungsreich. Und dennoch ist es so.
Ich fühle mich allein und unbedeutend.
Ich vermisse enge Freunde, die in der Ferne sind. Ich sehne mich nach
positiver Bestätigung. Nach Bestätigung, um die ich nicht betteln
muss; die freiwillig und selbstständig gegeben wird. Ich wünsche
mir eine Person, die mir sagt „Ich mag dich“, „Du bist wichtig
für mich“ oder „Schön, dass wir uns kennen. Schön, dass es
dich gibt“
Ich weiß, dass derartige Aussagen oft
schwer herauszubringen sind. Ich selbst bemühe mich auch immer
wieder darum. Schlimm, dass man solche Probleme damit hat den
Menschen, die einem wichtig sind, dies auch auszudrücken und es
nicht immer hinter Sarkasmus und Sticheleien zu verstecken. Ein
Monster, das nur geliebt werden will. Ist es das? Sagt es niemand,
weil es den anderen auch so schwer fällt?
Ich weiß, dass die heutige
Stimmungslage die Realität nur unzureichend wiedergibt. Ich habe
Freunde, gute Freunde, Freunde, die mich mögen, dessen ist sich mein
Verstand sehr bewusst. Die emotionale Gehirnhälfte möchte aber
gerade in Selbstmitleid versinken. Woher kommt das? Schlafmangel?
Winterüberdruss? Der bitter-süße Traum der letzten Nacht?
Der verständige Teil meiner Selbst
hofft nun, dass diese Phase möglichst zügig vorüber geht und dass
ich niemandem mit ihr zur Last fallen werde. Ich sollte mich
verstecken, bis es vorbei ist.