Das Jahr neigt sich dem Ende zu und es
wird wieder einmal Zeit abzurechnen, Revue passieren zu lassen und
sich selbst zu beurteilen. Aus aktuellem Anlass ist mir ein negativer
Sachverhalt des ausklingenden Jahres äußerst präsent aufgefallen:
Besonders die Freunde, die ich sehr schätze, sind weit weg oder ich
sehe sie aus anderen Gründen kaum. Aus diesem Grund und
wahrscheinlich noch anderen bin ich gerade... unzufrieden. Man
verbringt die meiste Zeit des Jahres mit der Interaktion mit
Kollegen, Bekannten, Familienmitgliedern und Freunden, für die man
kaum mehr als vielleicht flüchtige Sympathie empfindet, während man
sich nach der Gegenwart einiger weniger anderer sehnt, die zu oft
unerreichbar sind oder scheinen. Das mag wieder einmal mit dem Effekt
zu tun haben, dass man gerne das hätte, was man nicht hat oder haben
kann, dürfte aber in einigen Fällen auch einfach unglücklichen
Umständen geschuldet sein.
Räumliche Entfernung ist ein Grund.
Ein voller Terminkalender, andere Prioritäten, unbewusstes
Desinteresse der anderen Person können weitere sein. Was also tun?
Gute Vorsätze kann man schon fassen
fürs nächste Jahr. Entweder muss ich dem aktiver gegensteuern und
dafür sorgen, dass ich mehr Zeit mit den entsprechenden Menschen
verbringe - was aufgrund von Zeitmanagement auf allen Seiten schwer
machbar scheint. Oder ich muss meine Prioritäten verändern bzw. an
die dieser Menschen anpassen, also sie verringern - was aufgrund
emotionaler Bindung meinerseits schwer wird. Etwas muss ich aber tun,
diese häufige Unzufriedenheit ist unangenehm und Kommunikation über
elektronische Medien ist nur ein schwacher Ersatz für den echten
menschlichen Kontakt; inzwischen bin ich anscheinend alt genug, das
auch zu erkennen.
Nach einer mehr oder weniger
durchwachten Nacht des Nachdenkens stehen nun zumindest Tendenzen
fest. Veränderte Prioritäten sind vielleicht die vernünftige und
rationale Alternative, es ist jedoch offensichtlich, dass ich das
nicht durchhalten werde, denn es gibt schließlich Gründe, warum ich
an gewissen Menschen hänge.
Also muss die Lösung in der anderen
Richtung zu finden sein.
Ich werde mir also alle Mühe geben in
den kommenden 12 Monaten mehr Zeit mit den positiven Menschen in
meinem Leben zu verbringen. Die negativen Personen, die
Energiefresser, werde ich nach Kräften auf Abstand halten.
Vielleicht wird dieser Vorsatz Reisen zu den betreffenden Personen
beinhalten, vielleicht muss ich ihnen entgegen kommen, vielleicht
mehr einladen oder mit ihnen Veranstaltungen besuchen – die genauen
Details sind noch unklar, die Möglichkeiten zahlreich.
Ich nehme mir zudem vor am Ende des
Jahres 2016 Bilanz zu ziehen, was diesen Vorsatz betrifft; dies soll
als Ansporn, Druckmittel für mich selbst und Kontrollinstrument
dienen.
In diesem Sinne schon einen guten
Rutsch, man sieht, hört oder liest sich auf der nächsten Seite des
Kalenders.