Donnerstag, 12. November 2015

Vom Licht abgewendet...

Die dunkle Seite zieht mich derzeit mehr und mehr in ihren Bann. Man möge mich etwas ausholen und erklären lassen.
In einer der verschwinden wenigen sehenswerten Szenen der Star Wars Prequel-Trilogie erklärt Jedi-Meister Yoda: „Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.“ Nun kann man geteilter Meinung darüber sein, ob ein Zitat aus Star Wars sich als Grundlage für die Betrachtung des Charakters eines echten Menschen eignet, doch habe ich erkannt, dass ich derzeit auf dem Weg von der Furcht zur Wut bin.
Menschliche Gesellschaft ist mir unangenehm. Natürlich habe auch ich immer wieder das Bedürfnis danach, doch gerade in größeren Mengen, unbekannten Personen gegenüber oder in unangenehmen Situationen verspüre ich häufig eine Beklommenheit und den Drang mich zurück zu ziehen. Dies als Furcht zu bezeichnen wäre wohl durchaus korrekt. Ich mag es nicht von Fremden berührt zu werden (auch nicht im Gedränge, überfüllte Kaufhäuser und dergleichen sind mir ein Graus) oder von ihnen angesprochen und in ein Gespräch verwickelt zu werden. Diese ganze Sache hat sicherlich tiefe psychologische Gründe, auf die wir an dieser Stelle einfach hinweg gehen wollen.
In der letzten Zeit jedoch vollziehe ich mehr und mehr einen Wandel. Aus der Furcht vor der vermeintlich bedrohlichen Situation wird Wut.
Wut auf die Personen, die mir im Weg stehen.
Wut auf die Leute, die der Meinung sind mich ansprechen oder anrempeln zu müssen.
Wut auf diese überfüllte Welt, in der man keinen Stein aus dem Fenster werfen kann, ohne einen Menschen zu treffen.
Wut auf den unerträglichen Lärm, mit dem ich tagtäglich konfrontiert werde.
Und natürlich in einem nicht geringen Ausmaß auch Wut auf mich selbst, der ich wütend bin und keine Möglichkeit sehe gegen diese Probleme anzugehen.
Als nächstes dürfte dann der Hass kommen, welcher dann wohl meinen Weg auf die dunkle Seite der Macht abschließt. Glücklicherweise ist schwarz bereits meine bevorzugte Kleidungsfarbe, so dass ich mir zumindest die Kosten für eine neue Garderobe spare. Sparen ist auch bitter notwendig, denn bei dieser meiner neuen Profession werden noch einige teure Anschaffungen erforderlich sein. Solltet ihr also in naher Zukunft am Nachthimmel eine seltsame, mondähnliche Kugel erblicken, sorgt euch nicht zu sehr. Wenn mein Todesstern erst einmal fertig ist, kann ich wohl alle meine Probleme lösen.