Sind manche Menschen mit Rauschmitteln
gleichzusetzen? Müsste man sie einfach nur fein zermahlen, in
Tütchen verpacken und könnte sie dann äußerst gewinnbringend
verkaufen?
Es gibt Personen, deren Wirkung sich
zumindest ähnlich anfühlt. Wenn sie in der Nähe sind, ist es wie
ein Rausch, man fühlt sich frei, hat Spaß und nimmt die ganze Welt
ganz anders wahr. Jedoch folgt kurz darauf der unweigerliche Absturz,
wenn sie wieder verschwinden. Passenderweise fühlen sich anscheinend
auch nur Menschen so an, deren Nähe man nur sehr selten genießen
darf – ob da ein Zusammenhang besteht?
Die erste Zeit nach der Zusammenkunft
bleibt das Hoch noch erhalten. Man grinst viel, denkt an die
vergangenen Momente und freut sich auf das nächste Mal. Dann lässt
die Wirkung langsam nach. Man beginnt die Tage und Wochen und Monate
zu zählen, bis man sich das nächste Mal sieht und ist geschockt,
wenn man merkt, dass man diese Zeit tatsächlich in Monaten berechnen
muss. Die Gedanken kreisen immer häufiger um das Rauschmittel, man
beginnt sich zu überlegen, ob es Alternativen gibt, um sich die Zeit
und Nähe zu holen, die man will, wenn man andere Verpflichtungen
vernachlässigt.
Irgendwann ist der Entzug so weit
fortgeschritten, dass man ungehalten ist, fahrig, dass die Welt ihre
Farbe und ihre Freude zu verlieren scheint. Man würde eine ganze
Menge tun, nur um einige Augenblicke der geschätzten Person für
sich beanspruchen zu können. Es tut beinahe körperlich weh von ihr
getrennt zu sein und zu wissen, dass dies vorerst so weiter gehen
wird.
Und dann ist der Entzug durch. Es ist
nicht so, dass die Person an Bedeutung verliert oder dass man sie
nicht mehr gern hat, dieser unbändige Drang nach ihrer Nähe löst
sich nur auf. Man kann normal mit der Situation umgehen, man hat kein
Problem mehr zu warten, man investiert nicht mehr einen Großteil der
eigenen Energie dort hinein. Aus eigener Erfahrung tritt dieser
Zeitpunkt etwa nach einem Monat des Abstandes ein, manchmal etwas
früher, manchmal etwas später.
Wie das aber so ist bei Drogen, es
kommt der Moment des Rückfalls, denn eigentlich will man ja gar
nicht clean sein – man trifft die Person wieder, freut sich, hat
eine schöne Zeit, genießt ihre Nähe... und das Spiel beginnt von
vorne.
Also: Vorsicht vor Freundschaften, sie sind nur der Einstieg!
Nachtrag: Scheinbar reicht schon ein kurzes Gespräch über Skype als "Schuss" um wieder "high" zu werden. Verdammte Sucht!
Nachtrag: Scheinbar reicht schon ein kurzes Gespräch über Skype als "Schuss" um wieder "high" zu werden. Verdammte Sucht!