Donnerstag, 10. September 2015

Wandel

Veränderung ist Teil des Lebens, im Großen wie im Kleinen. Wir verändern uns jeden Tag, werden älter, machen neue Erfahrungen, gute und schlechte. Neue Möglichkeiten, Erkenntnisse und Techniken tauchen auf und beeinflussen uns. Auch wenn wir es uns manchmal vorstellen oder wünschen, unser Weg ist kein gerader, er ist von Kurven geprägt, da wir immer wieder Hindernissen ausweichen oder Gelegenheiten am Straßenrand wahrnehmen müssen. All das gehört dazu, macht uns zu dem, was wir heute sind und beeinflusst das, was wir morgen sind. Diese beiden "Ichs" sind unterschiedlich. Ob wir es nun wollen oder nicht, es wird immer wieder Veränderungen geben, die uns auch manches Mal aus unserer Wohlfühlzone reißen werden. Manchmal führen diese zu positiven, manchmal zu negativen Folgen, oft genug ist das vorher nicht absehbar.

Und wie es einem jeden von uns ergeht, so findet das auch in der gesamten Gesellschaft statt. Sie ist nicht statisch, sondern ständig im Wandel, neue Ideen und Strömungen sorgen für Veränderungen. Einflüsse von außen werden übernommen und Herausforderungen müssen bewältigt werden. Was gestern noch seltsam erschien, ist heute schon normal und morgen längst überholt. Das ist der Lauf der Dinge und so war es schon immer. Gesellschaftformen entwickeln sich, Bevölkerungsstrukturen wandeln sich, Sprache passt sich an und die Sichtweise der Menschen wechselt fast täglich.

Das gefällt uns oft nicht. Insgeheim sind wir alle etwas spießig und ängstlich und wollen eigentlich keine Änderung des Status Quo, in dem wir uns einigermaßen eingerichtet haben. Auch wenn es uns vielleicht nicht so gut geht, wie es möglich wäre, wir scheuen doch oftmals das Ungewisse des Wandels, selbst wenn er für uns positiv ausfallen könnte. So verharren wir in unseren eigenen Belangen oftmals auf einem Punkt, ängstlich bedacht nicht aus unserer kleinen Welt auszubrechen.

Wie gehen wir nun jedoch mit den größeren Umwälzungen um, vor denen wir uns nicht einfach verstecken können? Letztlich reagieren auch hier viele mit Ablehnung. Sie sehen sich durch das Unbekannte bedroht und wollen es bekämpfen. Angst geht um, die teilweise sogar in Gewalt umschlägt. Sie wollen oder können nicht wahrhaben, dass unsere gemeinsame Welt immer wieder Anpassungen von ihnen abverlangt, dass die Gegebenheiten sich immer wieder ändern werden, dass ihr privater Mikrokosmos ihnen nur die Illusion von Stillstand geben kann.

Veränderungen sind nicht pauschal gut oder schlecht. Manche entpuppen sich als blöde Ideen, manche sind ein Segen für die ganze Menschheit. Auf die eine oder andere Art wird es sie jedoch immer geben, denn immer wieder müssen wir auf veränderte Bedingungen reagieren.
Vielleicht sollten wir uns etwas weniger auf unseren eigenen beschränkten Horizont versteifen und von Zeit zu Zeit lieber versuchen die Chancen in neuen Situationen zu sehen. Und möglicherweise erkennen wir dann auch, dass nicht alle Änderungen unserer Welt den Untergang des Abendlandes bedeuten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen