„Wie geht es dir?“ - ein häufig
benutzter Gesprächseinstieg.
Eine wahrheitsgemäße Antwort wird in
der Regel nicht erwartet, ist die Frage doch mehr eine rhetorische
Floskel, auf die die antrainierte Erwiderung „Gut, und dir?“
erwartet wird. Nachdem dann auch der erste Fragende seinen „guten“
Zustand bestätigt hat, steht dem Smalltalk nicht mehr viel im Wege.
So weit, so üblich und oberflächlich.
Von Zeit zu Zeit wird die Frage auch
mit echtem Interesse geäußert, dies sind aber seltene Ausnahmen.
Manchmal existiert ja doch ein gewisses Mitgefühl mit anderen
Menschen oder man fühlt sich eben verpflichtet in unregelmäßigen
Abständen entsprechendes Interesse zu heucheln.
Ich habe noch zwei weitere Situationen
für die Frage kennengelernt:
Variante 1: Die Frage wird gestellt, da
ich anscheinend vor kurzem durch garstiges, sarkastisches oder
anderweitig jemandem vor den Kopf stoßendes Verhalten aufgefallen
bin. Sie soll mich zum Nachdenken über mein Verhalten, schlechtem
Gewissen und natürlich einer Entschuldigung bewegen.
Variante 2: Die Frage soll die übliche
Gegenfrage provozieren. Meine Antwort ist hierbei unerheblich, da die
Person, die die Ursprungsfrage stellte, einfach nur eine Einleitung
braucht um ihre Problem, Sorgen, Nöte und sonstiges danach in Worte
zu fassen.
Alles in allem ist es eine leere Frage,
deren Beantwortung beliebig ist, denn wirklich interessant ist in
jedem der beschriebenen Fälle wohl nur, was danach kommt. Unwichtig
ist stets, wie es um den Befragten wirklich bestellt ist.
Und, wie geht es dir?
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