Montag, 3. November 2014

Wie es geht

„Wie geht es dir?“ - ein häufig benutzter Gesprächseinstieg.
Eine wahrheitsgemäße Antwort wird in der Regel nicht erwartet, ist die Frage doch mehr eine rhetorische Floskel, auf die die antrainierte Erwiderung „Gut, und dir?“ erwartet wird. Nachdem dann auch der erste Fragende seinen „guten“ Zustand bestätigt hat, steht dem Smalltalk nicht mehr viel im Wege. So weit, so üblich und oberflächlich.

Von Zeit zu Zeit wird die Frage auch mit echtem Interesse geäußert, dies sind aber seltene Ausnahmen. Manchmal existiert ja doch ein gewisses Mitgefühl mit anderen Menschen oder man fühlt sich eben verpflichtet in unregelmäßigen Abständen entsprechendes Interesse zu heucheln.

Ich habe noch zwei weitere Situationen für die Frage kennengelernt:

Variante 1: Die Frage wird gestellt, da ich anscheinend vor kurzem durch garstiges, sarkastisches oder anderweitig jemandem vor den Kopf stoßendes Verhalten aufgefallen bin. Sie soll mich zum Nachdenken über mein Verhalten, schlechtem Gewissen und natürlich einer Entschuldigung bewegen.

Variante 2: Die Frage soll die übliche Gegenfrage provozieren. Meine Antwort ist hierbei unerheblich, da die Person, die die Ursprungsfrage stellte, einfach nur eine Einleitung braucht um ihre Problem, Sorgen, Nöte und sonstiges danach in Worte zu fassen.

Alles in allem ist es eine leere Frage, deren Beantwortung beliebig ist, denn wirklich interessant ist in jedem der beschriebenen Fälle wohl nur, was danach kommt. Unwichtig ist stets, wie es um den Befragten wirklich bestellt ist.

Und, wie geht es dir?

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