Donnerstag, 18. April 2013

Story: Auf verlorenem Posten, alternative Version 1

Dieser Text war als ein möglicher Stimmungstext für ein Liverollenspiel von vor 2 Jahren gedacht, um den Teilnehmern schon bei der Anmeldung die gewünschte Stimmung der Veranstaltung zu vermitteln. Ein anderer wurde genommen, doch dieser ruhte noch auf meiner Festplatte

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„Das ist nicht akzeptabel! Die Königin wird davon erfahren!“ Der Akzent der verilionischen Gesandten verschlimmerte sich noch durch ihr wütendes Schreien, während sie mit hochrotem Kopf vor dem laikerianischen Ducem stand, der ebenfalls von seinem Stuhl aufgesprungen war und sie aus seinem verbliebenen Auge zornig anfunkelte. „Die laikerianischen Legionen halten den Feind seit 2 Jahren in Schach,“ donnerte seine Stimme durch den Kuppelbau des Besprechungsraumes, „wir haben einen enormen Blutzoll gezahlt und ich glaube nicht, dass es zuviel verlangt ist, wenn unsere sogenannten Verbündeten endlich auch ihren Teil in diesem Krieg leisten.“ Die Hand der Verilionerin zuckte bei diesen Worten zu ihren Gürtel, griff dort jedoch ins Leere. Vorsorglich waren vor der Besprechung alle Waffen abgegeben worden, so dass ihr schlanker Degen sich nun nicht ins Herz des Laikerianers bohren konnte. „Wir werden keinen einzigen unserer Soldaten auf diese Weise opfern. Das ist grotesk!“

Wütend verschränkte sie die Arme vor der Brust, doch bevor der Ducem zu einer Antwort ansetzen konnte, mischte sich eine ausgezehrt wirkende, knochige Gestalt ein, die den Streit bisher schweigend verfolgt hatte, wie der Rest des kleinen Kriegsrates, der sich kurzfristig hier im Süden Laikerias eingefunden hatte. „Die unermüdlichen Armeen Heshrars sind bereit an diesem Plan zu partizipieren“ ein glattes Lächeln erschien auf seinen schmalen Lippen, „wir sind sicher, dass die freie Welt es sich nicht leisten kann, diese Dinge zu verlieren und dass sie geborgen werden müssen…um jeden Preis.“

Mögest du im ewigen Feuer Ultors geläutert werden, abscheulicher Nekromant, dachte die Verilionerin, bevor sie sich hilfesuchend dem aklonischen Gesandten zuwandte, der ihren Blick mied. „Auch das Königreich Aklon unterstützt diesen Plan, wenn auch widerstrebend und nur in Ermangelung einer anderen Lösung. Wir wissen um die Wichtigkeit dieser Sache und werden daher den nötigen Schritten zustimmen und unseren Anteil leisten.“ Kopfschüttelnd sank die Verilionerin in ihren Stuhl zurück, während sich der sythische Coronel schwungvoll erhob, seine buntgemusterte Kleidung war eine Beleidigung für jedes modische Empfinden. „Die Fremdenlegion wird ebenfalls Männer abstellen. Verzeiht meine Frage, aber glaubt ihr, dass es funktionieren wird? Dass dieses… Ding geborgen werden kann und dass der Feind getäuscht werden kann?“ Fragend blickte er in die Runde.

„Es muss funktionieren!“ stellte der Ducem fest, die Verilionerin schnaubte verächtlich. „Es sind bereits ausgewählte Elitetruppen unterwegs um die Gegenstände in unseren Besitz zubringen. Andere haben sich auf den Weg gemacht, den Feind zu verwirren, bisher scheinen die Kolten darauf hereinzufallen. Aber um dafür zu sorgen, dass alles gelingt, müssen wir Truppenteile aussenden, die diesen Kommandoeinheiten den Rückzug sichern. Die Kolten dürfen weder den wahren Transport in die Hände bekommen noch dürfen sie merken, dass wir getäuscht wurden.“ Erneut sprang die Gesandte aus Verilion auf und schrie: „Aber damit schicken wir viele Soldaten in den sicheren Tod! Das können wir uns bei den letzten Verlusten vor Murel und in Haralin nicht leisten!“

Wieder war es der Heshrit, der antwortete anstelle des Laikerianers: „Aber können wir es uns leisten, das die Kolten es in Besitz nehmen? Ich halte die zu erwartenden Verluste für vertretbar im Angesicht des Gewinns, den wir daraus ziehen werden.“ Noch einige Einwände folgten, doch nach und nach brach der Widerstand der Verilionerin zusammen. Die Abstimmung des Rates endete einstimmig und nach einigen Höflichkeitsfloskeln machten sich die Gesandten schnell auf zu den Kommandeuren ihrer Truppenkontingente. Armeen mussten bewegt werden wie Schachfiguren und wie beim Schach mussten Bauern geopfert werden, um den Sieg zu erringen.

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